„Ein eigenes digitales Image – eher Industrie 4.0 als Silicon Valley“

„Web de Cologne Insight“ Interviewreihe zum Digital-Standort Köln – im Gespräch mit Dr. Iris Heilmann (Palmer Hargreaves)

 

Web de Cologne e.V. zeigt „Stimme“ für Köln – gemeinsam mit seinen Mitgliedern und Partnern. Sie verraten uns ihre Meinung zu standortspezifischen Fragestellungen rund um den Internetstandort – dieses Mal unterstützt uns Dr. Iris Heilmann, Geschäftsführerin der Agentur Palmer Hargreaves.

Iris Heilmann - Palmer HargreavesIris Heilmann studierte an der Universität zu Köln Germanistik, Geschichte und Theaterwissenschaften und wurde mit einer Arbeit über Günter Grass und John Irving zum Dr. phil. promoviert. Sie arbeitete als Producer und Journalistin für Print- und Radioredaktionen. Nach Stationen als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Pressesprecherin im Deutschen Bundestag gründete sie 1999 ein Redaktionsbüro und 2005 in London die PR-Agentur arcus communications. 2008 fusionierte ihre Agentur mit PR-Partner Köln, einer auf ITK-Themen spezialisierten PR-Agentur, bei der sie von London aus und nach ihrer Rückkehr nach Köln 2009 geschäftsführende Gesellschafterin war. 2013 wurde PR-Partner Köln von der Marketingagentur Palmer Hargreaves übernommen, bei der sie seitdem Geschäftsführerin und Partner ist.

  • Was waren für Sie entscheidende Gründe, Köln als Standort für Ihr Unternehmen zu wählen?

Historisch kam Palmer Hargreaves als britische Agentur in den 90er Jahren quasi mit der Ford Europazentrale nach Köln. Der Automobilkonzern verlegte seinen Standort damals von England ins Rheinland. Ford gehört noch heute zu unseren größten Kunden. Hinzu kamen seitdem aber viele andere, darunter Bayer oder die Deutsche Telekom. Das zeigt schon: Köln ist eben nah dran an vielen Großunternehmen und starken Mittelständlern im Ruhr- und Rhein-Main Gebiet. Das prägt die Region, die Menschen und auch uns als Agentur.

  • „Köln ist ein attraktiver Digital-Standort in Deutschland.“ – Wie ist Ihre Meinung dazu?

Köln hat – wie ganz NRW – eine lebendige Szene, keine Frage. Es ist zum Beispiel eine Hochburg der Youtuber-und Blogger-Szene und beheimatet mit GamesCom und dmexco zwei der wichtigsten Messen. Aber wir sollten unser Profil noch schärfen und  brauchen nicht auf Berlin und die Start-up-Rankings schielen. Wir brauchen aus meiner Sicht ein eigenes digitales Image – eher Industrie 4.0 als Silicon Valley. Schließlich hören wir doch überall, dass die zweite Hälfte der Digitalisierung im Maschinenraum entschieden wird. Und wer ist für diese Verbindung von IT und Industrie, für die Digitalisierung der Wirtschaft prädestiniert, wenn nicht wir hier?

  • Warum halten Sie es für wichtig, Initiativen wie Web de Cologne mit Ihrem Unternehmen zu unterstützen?

Das liegt auf der Hand: Wir brauchen Initiativen wie Web de Cologne, damit wir dem Digital-Standort Köln sowohl innerhalb der Stadt als auch nach außen Gesicht und Stimme geben. Wir selbst schätzen die Plattform darüber hinaus zur Vernetzung und zum anregenden Austausch mit anderen. Ich würde es begrüßen, wenn wir bei Web de Cologne ein möglichst breites Spektrum abbilden – vom Start-up über die digitale Avantgarde und Dienstleister bis zum großen Unternehmen.

  • Gibt es eine Person aus dem Rheinland, die Sie in beruflicher Weise inspiriert und auf diesem Wege auf ein gemütliches Kölsch einladen möchten?

Hm, mit dem Kölsch wird es wohl leider nichts mehr: Irene und Peter Ludwig. Mich beeindruckt, wie sie Professionalität und Leidenschaft verbunden haben und als Unternehmer und Mäzene gewirkt haben. Und vor allem: schon als Zeitgenosse dieses Gespür dafür zu haben, welche Trends, Hypes und Innovationen wirklich Qualität haben und langfristig die (Kunst)Welt verändern. Das können wir alle uns wohl auch für unsere Themen wünschen.

Wir sagen DANKE IRIS für Ihre „Stimme“.

 

Möchten Sie als Mitglied auch in unserer Testimonial-Reihe mitwirken und dem Digital-Standort eine weitere Stimme geben? Dann melden Sie sich bei cdb@webdecologne.de. Wir freuen uns über Ihr Engagement.

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